Kant an der Universität

Kants Nachleben

Home 9 Kant an der Universität 9 Kants Nachleben

Kants Begräbnis – Kants Nachfolge – Kant-Denkmal

Tim Kunze

Kant war schon zu Lebzeiten berühmt. Zwar wurden und werden seine Schriften primär in der akademischen Welt rezipiert, aber als historische Persönlichkeit blieb Kant stets einer breiteren Öffentlichkeit präsent. Eine besondere Rolle spielte historisch dabei seine Heimatstadt Königsberg, in der er über siebzig seiner fast achtzig Lebensjahre verbrachte.

Vor allem seine Freunde und deren Nachkommen sowie engagierte Gelehrte hielten die Erinnerung an den größten Sohn der Stadt wach. Drei lokale Ereignisse stehen repräsentativ für das Königsberger Kantgedenken: Kants Begräbnis, die Suche nach seinem Lehrstuhlnachfolger sowie das Schicksal des Kant-Denkmals. Insgesamt schwankte das Kantgedenken stark zwischen Verehrung und Vergessen. Erst im 20. Jahrhundert, vor allem durch die große Kantfeier zum 200. Geburtstag 1924, wurde Kant zum unumstrittenen Aushängeschild der Stadt. Das Ende des alten Königsberg im Zweiten Weltkrieg ist ein Grund dafür, dass Kant heute stärker als andere Geistesgrößen enthistorisiert und entlokalisiert gelesen und verstanden wird – oft zum Nachteil für das konkrete Verständnis seiner Philosophie.

KantsBegräbnis

Kants Begräbnis

Immanuel Kant starb am 12. Februar 1804. Das Begräbnis am 28. Februar geriet zum Großereignis: Ein mächtiger Zug begleitete seinen Leichnam quer durch die Stadt.

Krug, Wilhelm Traugott

Kants Nachfolge

Als Kant 1804 starb, galt er bereits als intellektuell überlebt. Vier Jahre nach Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“ und drei Jahre vor Hegels „Phänomenologie des Geistes“ war die aufklärerische Philosophie eines Kant bereits ein Erbe, das es nach der Ansicht vieler zu überwinden galt. 

Kant-Denkmal

Das einzige Kant-Denkmal der Welt steht heute in Kaliningrad, und zwar vor der dortigen Universität, die seit 2005 den Namen Baltische Föderale Immanuel-Kant-Universität trägt.